Pflege für Angehörige: Was Sie wissen müssen, um gut zu helfen und gesund zu bleiben

Illustration: Pflegeszene mit junger Angehöriger, die einer älteren Frau im Sessel eine Decke zurechtlegt. Neben dem Sessel steht ein Tisch mit Pflegehilfsmitteln wie Handschuhen, Desinfektion und Bettschutz.

Pflege für Angehörige zu übernehmen ist eine verantwortungsvolle Aufgabe, die körperlich und emotional fordernd ist. Deshalb ist es wichtig, sich Unterstützung und Entlastung zu verschaffen. Wir stellen Ihnen in diesem Beitrag die wichtigsten Unterstützungsangebote für die häusliche Pflege vor.

Wenn Angehörige zu Pflegenden werden: Erste Schritte in der Pflege

Was bedeutet es, Angehörige zu pflegen?

Pflege für Angehörige zu übernehmen, bedeutet oft eine tiefgreifende Veränderung im Alltag. Plötzlich übernehmen Sie Aufgaben wie Hilfe beim Anziehen, Unterstützung bei der Körperpflege, Medikamentengabe oder Begleitung zu Arztterminen. Diese Verantwortung erfordert Zeit, Geduld und Organisation, bringt aber auch die Möglichkeit, einem geliebten Menschen Sicherheit und Nähe zu geben.

Wer gilt als pflegender Angehöriger?

Als pflegende Angehörige gelten nicht nur Kinder oder Ehepartner, sondern auch Geschwister, Enkel oder nahe Freunde, die regelmäßig Pflegeleistungen erbringen. Entscheidend ist, dass diese Person mindestens zehn Stunden pro Woche und an mindestens zwei Tagen wöchentlich Pflege leistet, um als pflegende Angehörige anerkannt zu werden. Diese Definition ist wichtig, um Zugang zu bestimmten Leistungen und Rentenpunkten zu erhalten. (Quelle: Deutsche Rentenversicherung)

Wie finde ich mich in der neuen Rolle zurecht?

Der Einstieg in die Pflege für Angehörige kann überfordern. Hilfreich ist es, sich Schritt für Schritt in die neue Rolle einzufinden. Beginnen Sie mit einer Bestandsaufnahme: Welche Unterstützung wird im Alltag benötigt, welche Aufgaben können Sie übernehmen und wo ist Unterstützung sinnvoll? Sprechen Sie mit dem Hausarzt oder der Pflegekasse, um den Pflegegrad zu beantragen und Leistungen zu klären. Auch Pflegekurse für Angehörige, die oft kostenlos von Krankenkassen oder Pflegestützpunkten angeboten werden, helfen Ihnen, Sicherheit im Umgang mit pflegerischen Aufgaben zu gewinnen und sich selbst zu schützen. Wichtig ist auch: Akzeptieren Sie, dass Sie nicht alles alleine schaffen müssen.

Tipp: Wenn Sie Angehörige pflegen, benötigen Sie viele kleine Helfer im Alltag – von Einmalhandschuhen über Desinfektionsmittel bis hin zu Bettschutzeinlagen. Mit einem anerkannten Pflegegrad können Sie sich diese Pflegehilfsmittel im Rahmen der Pflegebox von Pflegehase kostenlos liefern lassen. So wird der Start in die Pflege für Angehörige leichter, hygienischer und sicherer – ohne zusätzlichen Aufwand für Sie.

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Rechte, Leistungen und finanzielle Unterstützung für pflegende Angehörige

Welche Leistungen stehen mir als pflegender Angehöriger zu?

Personen, die Pflege für Angehörige übernehmen, haben Anspruch auf diverse staatliche Unterstützungsleistungen. Tritt ein plötzlicher Pflegefall ein, können Sie bis zu zehn Arbeitstage Pflegeunterstützungsgeld erhalten, um kurzfristig die Pflege zu organisieren oder selbst zu übernehmen. Diese Lohnersatzleistung wird von der Pflegekasse gezahlt und hilft, Einkommensausfälle in dieser Zeit abzufedern. (Quelle: BMG)

Benötigen Sie eine längere Auszeit, können Sie Pflegezeit oder Familienpflegezeit beantragen, um sich bis zu sechs Monate teilweise oder vollständig von der Arbeit freistellen zu lassen, um Ihre Angehörigen zu Hause zu pflegen. Während dieser Zeit können Sie ein zinsloses Darlehen zur Sicherung Ihres Lebensunterhalts beantragen. Für die letzten Lebensmonate eines Angehörigen ist auch eine Freistellung von bis zu drei Monaten möglich, um diesen Weg begleiten zu können. Die Freistellung erfolgt ohne Lohnersatzleistung. Zur Überbrückung dieser Zeit kann beim Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA) ein zinsloses Darlehen beantragt werden. (Quelle: BMG)

Zudem zahlt die Pflegeversicherung während der häuslichen Pflege unter bestimmten Voraussetzungen Beiträge in Ihre Rentenversicherung ein, sodass sich die Pflege auch positiv auf Ihre Altersvorsorge auswirkt (Quelle: Deutsche Rentenversicherung). Darüber hinaus können Pflegebedürftige natürlich auch das Pflegegeld nutzen, um Angehörige für ihre Pflege zu entlohnen. 

Wie beantrage ich Pflegegeld, Pflegezeit & Co.?

Der erste Schritt ist die Beantragung eines Pflegegrades bei der Pflegekasse des Pflegebedürftigen. Nach der Begutachtung durch den Medizinischen Dienst oder Medicproof wird der Pflegegrad festgelegt, auf dessen Basis Leistungen wie Pflegegeld oder Pflegesachleistungen gewährt werden. Für Pflegezeit müssen Sie Ihren Arbeitgeber rechtzeitig schriftlich informieren. Pflegekurse oder Beratungsangebote können ebenfalls beantragt werden, um sich auf die Pflegeaufgaben vorzubereiten.

Überblick: Pflegeversicherung, Entlastungsbetrag und mehr

Die Pflegeversicherung unterstützt Angehörige durch Leistungen wie das Pflegegeld (ab Pflegegrad 2) sowie durch den Entlastungsbetrag von 125 € pro Monat (ab Pflegegrad 1), die flexibel zur Organisation der häuslichen Pflege genutzt werden können. Zusätzlich gibt es Leistungen wie Verhinderungspflege oder Kurzzeitpflege, wenn Sie als Angehörige einmal eine Auszeit benötigen. Die Pflegekasse übernimmt außerdem Kosten für Pflegehilfsmittel und bezuschusst Maßnahmen zur Wohnraumanpassung.

LeistungPG 1PG 2PG 3PG 4PG 5
Pflegegeld (monatlich)347 €599 €800 €990 €
Pflegesachleistungen (monatlich)796 €1.497 €1.859 €2.299 € 
Entlastungsbetrag (monatlich)131 €131 €131 €131 €131 € 
Verhinderungs- und Kurzzeitpflege (jährlich)3.539 €3.539 €3.539 €3.539 €
Tages- und Nachtpflege (monatlich)721 €1.357 €1.685 €2.085 € 
Wohnraumanpassung (einmalig)bis 4.000 €bis 4.000 €bis 4.000 €bis 4.000 €bis 4.000 € 
Pflegehilfsmittel für Verbrauch (monatlich)bis 42 €bis 42 €bis 42 €bis 42 €bis 42 € 

(Quelle: Sozialgesetzbuch XI, Kapitel 4)

Alltag meistern: Organisation, Pflegewissen & Unterstützung

Pflegeroutine aufbauen: Struktur schafft Sicherheit

Eine klare Struktur ist entscheidend, um die Pflege für Angehörige und Pflegebedürftige zu erleichtern. Erstellen Sie einen Wochenplan mit festen Zeiten für Pflege, Arzttermine und Ruhepausen, um Routine und Verlässlichkeit zu schaffen. Notieren Sie wichtige Medikamente, Mahlzeiten und Bewegungszeiten. Auch ein Pflegetagebuch kann helfen, um Veränderungen im Gesundheitszustand zu dokumentieren und bei Arztbesuchen gezielt Auskunft geben zu können. So gewinnen Sie Sicherheit in Ihrer Rolle und vermeiden Überforderungen im Pflegealltag.

So helfen Pflegedienste, Tagespflege & Co.

Sie müssen die Pflege für Angehörige nicht alleine stemmen: Ambulante Pflegedienste übernehmen Aufgaben wie Körperpflege, Medikamentengabe oder Verbandswechsel und entlasten Sie zeitlich und körperlich. Die Tagespflege bietet Betreuung außerhalb des eigenen Zuhauses, wodurch pflegende Angehörige stundenweise Freiräume für Erledigungen oder Erholung erhalten.

Nützliche Hilfsmittel und Wohnraumanpassung

Hilfsmittel wie Pflegebetten, Rollatoren oder Toilettenstühle erleichtern den Alltag erheblich und können meist über die Pflegekasse beantragt werden. Eine Wohnraumanpassung, beispielsweise durch Haltegriffe im Bad oder den Abbau von Schwellen, schafft zusätzliche Sicherheit und fördert die Selbstständigkeit des Pflegebedürftigen. Lassen Sie sich hierzu von Ihrer Pflegekasse oder einem Pflegestützpunkt beraten, um zu prüfen, welche Maßnahmen gefördert werden.

KategorieBeispiele für PflegehilfsmittelNutzen im Pflegealltag
Hygiene und SchutzEinmalhandschuhe, Schutzschürzen, Bettschutzeinlagenschützen Haut, Kleidung und Bettwäsche
Desinfektion und ReinigungFlächendesinfektionsmittel, Händedesinfektionsichert Hygiene und Infektionsschutz
Mobilität und SicherheitAufrichthilfen, rutschfeste Betteinlagenunterstützen Bewegung und Transfers im Bett
Pflegehilfen zur ErleichterungLagerungshilfen, Pflegebett, Rollstuhlerleichtern pflegerische Tätigkeiten und Transfers
Hilfsmittel zum VerbrauchEinmal-Waschhandschuhe, Mundschutz, Unterlagenvereinfachen tägliche Pflegeroutinen

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Selbstfürsorge und Entlastung: Auch Sie verdienen Unterstützung

Warum Pausen und Auszeiten so wichtig sind

Pflege für Angehörige ist oft körperlich und emotional fordernd. Regelmäßige Pausen sind daher kein Luxus, sondern notwendig, um Ihre eigene Gesundheit zu schützen. Nur wer auf sich selbst achtet, kann langfristig gut für andere sorgen. Planen Sie bewusst kleine Auszeiten im Alltag ein, um Kraft zu tanken – sei es ein Spaziergang, ein Gespräch mit Freunden oder einfach eine Tasse Kaffee in Ruhe.

Angebote zur Entlastung: Kurzzeitpflege, Verhinderungspflege

Private Pflege ist oft mehr als ein Vollzeitjob. Entlastungsangebote wie Kurzzeitpflege und Verhinderungspflege gibt Menschen, die Pflege für Angehörige übernehmen, die Möglichkeit, sich für eine Auszeit zu nehmen. Die Pflegeversicherung übernimmt dabei je nach Pflegegrad die Kosten für eine temporäre Unterbringung in einer Pflegeeinrichtung oder die Betreuung zu Hause durch einen ambulanten Dienst. Auch stundenweise Verhinderungspflege kann genutzt werden, um wichtige Termine wahrzunehmen oder um bei Hobbys abzuschalten. Haben Sie kein schlechtes Gewissen, diese Angebote für Auszeiten zu nutzen. Denn nur, wenn Sie selbst gesund sind, können Sie die Pflege für Angehörige stemmen.

Hilfe annehmen – Netzwerke, Gruppen und Beratung

Pflege für Angehörige zu übernehmen, ist eine körperliche und emotionale Herausforderung. Pflegeberatungen, Selbsthilfegruppen und Online-Communitys bieten Informationen, emotionale Unterstützung und Austausch. Auch Gespräche mit anderen Angehörigen helfen, sich weniger allein zu fühlen und Tipps für den Alltag zu erhalten. Hilfe anzunehmen ist kein Zeichen von Schwäche, sondern eine verantwortungsvolle Entscheidung, um Pflege für Angehörige nachhaltig und gesund zu gestalten.

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Auch kleine Entlastungen im Alltag können Ihnen bei der Pflege von Angehörigen helfen. Mit der zuzahlungsfreien Pflegebox von Pflegehase erhalten Sie jeden Monat Pflegehilfsmittel wie Desinfektionsmittel, Handschuhe oder Bettschutzeinlagen direkt nach Hause geliefert. So sparen Sie Zeit, Geld und Wege und haben mehr Raum für die Pflege – genauso wie für verdiente und notwendige Pausen.

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*bei vorliegendem Pflegegrad

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